Gotthard Tunnel Trail
5-Tagestour
Der Gotthard Tunnel ist vielen vermutlich nur in Verbindung mit einer Zugreise ein Begriff. Dabei werden 57 Kilometer in rund 20 Fahrminuten zurückgelegt, um vom Norden der Schweiz in den Süden zu gelangen. Die Strecke ist zurückgelegt als Trail jedoch viel interessanter und eindrucksvoller. Gotthardfans sollten diese Strecke in Wandergeschwindigkeit und obendrüber erleben. Dabei wird die Route in mehreren Tagesetappen erwandert.
Die Etappen im Überblick
Die erste Etappe des Gotthard Tunnel Trails führt von Erstfeld, im Kanton Uri, nach Bristen. Der Weg führt zunächst nach Schwandi. Einmal diese Höhe erreicht, überblickt man den Talkessel mit seinem lebhaften Transitverkehr auf der Strasse und den Schienen. Von dort wandert man dann gemütlich den Höhenkurven entlang in Richtung Süden. Man erreicht sogleich die imposante und aussichtsreiche Hängebrücke, welche zugleich direkt über dem Tunnel verläuft und kurz darauf den Aussichtspunkt von Waldiberg. Vom Waldiberg schaukelt man in einer offenen Seilbahn zu Tale und erreicht Bristen. Die erste Etappe ist damit geschafft.
Die Wanderung ist recht einfach jedoch etwas ausdauernd, kann aber durch eine Fahrt mit der Kabinenbahn von Erstfeld aus bis zur Alp Schwandi um ca. 650 Hm verkürzt werden.
Distanz: 15km Dauer: 5 h 30min
Aufstieg: 1162 hm Abstieg: 840 hm
Anspruch: T2 (mässig) Beste Jahreszeit: Mai bis Oktober
Schöne zweite Wanderetappe in den Glarner Alpen in Uri von Bristen nach Sedrun: Bevor es alpiner wird kann man auf dieser Etappe nochmal die Annehmlichkeiten der Zivilisation genießen. Zunächst wandert man ins Etzlital hinein, wo über zwei Geländestufen der Etzliboden erreicht wird. Nach einem kurzen Aufstieg erreicht man die Etzlihütte. Von der Terrasse schweift der Blick ins Chrüzlital hinein bis zum Chrüzlipass. Auf dem Chrüzlipass steht man einen Moment genau über der Tunnelröhre! Im Val Strem angekommen beeindruckt das unberührte Tal mit dem quirligen Bach, den satten Wiesen mit Wollgras und den Blick auf den Oberalpstock. Bei den Wasserfällen Bauns kann Sedrun ersichtet werden. Via der Alp Caschlé geht der Weg hinunter nach Sedrun.
Distanz: 18.8 km Dauer: 7 h 15 min
Aufstieg: 1807 hm Abstieg: 1180 hm
Anspruch: T2 (mässig) Beste Jahreszeit: Juni bis Oktober
Der Tag verspricht viel Abwechslung: Durchwandert werden kleine Dörfer und schattige Wälder, welche sich im Talbereich befinden. Die Anhöhe Stagias bietet sich für eine kleine Rast an. Nach der kurzen Stärkung folgt die Überquerung einer aussergewöhnliche Hängebrücke aus Lärchenholz in Mutschnengia. Auf der alten Lukmanier Passroute scheint in den Weilern Drual, Matergia und Pardé die Moderne noch nicht angekommen zu sein. Die Alpe Sogn Gagl gehört dem Kloster Disentis und der berühmte "wandernde Mönch" Pater Placidus A. Spescha hat hier einige Zeit verbracht. Spätesten beim ersten Blick auf die Talsperre des Santa Maria Stausee findet man sich gedanklich aber wieder in der Neuzeit ein. Aber auch das hat seinen Reiz, wenn man linksufrig auf dem Galerie-Dach zur Passhöhe wandert.
Distanz: 23.5 km Dauer: 7 h 15 min
Aufstieg: 1107 hm Abstieg: 589 hm
Anspruch: T2 (mässig) Beste Jahreszeit: Mai bis Oktober
Am vierten Tag der Etappenwanderung tritt man mit dem Übergang von Lukmanier nach Cari wieder in einen anderen Kulturkreis der Schweiz ein - ins Tessin. Dabei streift man eine Hochebene mit klingendem Namen: Die Pioramulde - berüchtigt wegen des zuckerkörnigen Dolomites, mit dem diese Mulde gefüllt ist. Die Wanderer genießen die sanfte Hochalpenwelt der Tessiner Alpen, steigen auf zum Passo del Sole und begrüßen in der Ferne das vergletscherte Rheinwaldhorn (3.402 m). Den Höhepunkt der Etappe und des ganzen Trails bildet jedoch der Passo Predelp (2.452 m), der mit seiner lohnenden Aussicht zu gefallen weiß.
Vom Lukmanierpass aus folgt man dem Weg ins Val Termine und steigt über den Passo dell'Uomo auf den Passo del Sole auf. Von dort geht es weiter auf den Passo Predelp (2.452 m) der den Höhepunkt der Tour bildet (Ein kurzer Aufstieg über Blockgelände zum nahen Aussichtspunkt lohnt sich). Schlussendlich wandert man nach Predelp und weiter zum Ziel des Tages nach Carì.
Distanz: 16.1 km Dauer: 5 h 45 min
Aufstieg: 872 hm Abstieg: 1168 hm
Anspruch: T3 (anspruchsvoll) Beste Jahreszeit: Mai bis Oktober
Auf der letzten Etappe des Gotthard Tunnel Trails von Carì nach Bodio wandert man im wesentlichen der Strada Alta Leventina entlang, eines der ältesten Höhenwege der Schweiz. Lange Zeit geriet sie etwas in Vergessenheit - jetzt erhält sie wieder eine neue Bedeutung, denn sie verläuft ziemlich genau über der Tunnellinie. Zudem hat sie nichts von ihren Reizen eingebüßt: eng mit Rustici bestandene Tessiner Bergdörfer wechseln mit nach Harz duftenden Wäldern ab, auf den schönsten Aussichtshügeln sind elegante Kirchlein aufgepflanzt. Wer im Herbst unterwegs ist, findet Esskastanien. Zu jeder Jahreszeit begleitet einen der Tiefblick in die Leventina von Airolo bis Biasca. Kurz vor Biasca taucht die Strada Alta auf romantischen Pfaden ab und erreicht den Talboden ziemlich genau beim Südportal des Gotthard-Basistunnels. Nach knapp 100 Wanderkilometern bildet die letzte Etappe in den Tessiner Alpen ein mehr als würdiger Abschluss für eine gelungene Mehrtageswanderung.
Distanz: 23.2 km Dauer: 6 h 30 min
Aufstieg: 2005 hm Abstieg: 681 hm
Anspruch: T2 (mässig) Beste Jahreszeit: Mai bis Oktober
🚉Fahre mit dem Zug bis nach Erstfeld 🚉